Verschiebt sich mein Biorhythmus durch die Zeitumstellung?

Letztes Oktoberwochenende. Jedes Jahr aufs Neue eine Stunde mehr zum Schlafen. Was uns im Frühjahr genommen wurde, gibt es jetzt wieder zurück. Die Normalzeit. Doch was macht dies mit meinem Biorhythmus? Wird dieser jetzt auch wieder normal? Verschieben sich die Zeitfenster von Ruhephasen und voller Aktivität? Oder ändert sich nur die Zeit auf der Uhr?

Mein Biorhythmus im Sommer

Über den Sommer habe ich folgende Beobachtung gemacht. Meine absoluten Hochphasen, in denen ich hochkonzentriert arbeite, sind von etwa 12 bis 14 Uhr und von 16 bis 18 Uhr. Mein absolutes Tagestief genau dazwischen – perfekt um Shopping Queen zu gucken. Ein halbes Tief am Vormittag von 10 bis 12 Uhr – perfekt zum Frühstücken. Bin ich schon um acht oder halb neun wach, ausgeschlafen und motiviert, schaffe ich sogar vor dem Frühstück noch das ein oder andere abzuarbeiten. Optimale Schlafenszeit: 23:30 Uhr. Verpasse ich den Moment, weil zum Beispiel irgendetwas mehr oder weniger spannendes im Fernseher läuft, wird mein Kopf wieder wach und muss eineinhalb Stunden warten, um einen neuen Versuch zu starten.

Meine aktiven und Ruhephasen wechseln sich also in 1,5- bis 2-Stunden-Rhythmen ab. Mit diesem Wissen kann ich meinen Tag perfekt einteilen. Hohe Konzentration erforderlich? Ab damit in die Mittagsstunden oder den späten Nachmittag. Aufgaben, die ich zur Not auch im Schlaf erledigen kann? Am besten drumherum anordnen. Heilige Zeit: der frühe Nachmittag, an dem am besten gar nichts Produktives passiert.

Wie reagiert mein Biorhythmus auf die Zeitumstellung?

Rein logisch betrachtet ändert sich an meinem Körper erstmal nichts. Meine Zellen folgen nach wie vor ihrem ureigenen Rhythmus. Einzig die Uhr zeigt eine andere Zeit. Demnach dürften meine aktiven und Ruhephasen sich nur um eine Stunde nach vorn verschieben. Ich stehe also eine Stunde früher auf, meine absolute Hochphase beginnt um 11 Uhr statt 12 Uhr, Shopping Queen fällt aus meinem absoluten Tief heraus in die zweite Hochphase.

Doch es passiert noch mehr. Ist mein Geist zu schwach, bleibe ich nach meiner Mittagspause im absoluten Tief verharren. Die Gewohnheit des letzten halben Jahres lässt mich Shopping Queen gucken. Ich kann mich fast nicht dagegen wären. Die sonst so hochproduktive aktive Phase zieht einfach so an mir vorbei.

Und Abends taucht plötzlich ein Zeitfenster für eine dritte Mahlzeit auf. Dadurch bekommt mein Körper zusätzliche Energie. Ich verpasse den ersten Zubettgehpunkt. Die Nacht wird ein Stück kürzer und ich verschlafe die produktive Zeit vor dem Frühstück.

Wie wird sich mein Biorhythmus im Laufe des Winters verändern?

Passt er sich den äußeren Umständen der vom Menschen vorgegebenen Uhrzeit an und verschiebt sich um eine Stunde nach hinten? Nur weil um mich herum alle angepasst an die Uhrzeit lebt? Oder schaffe ich es, der Uhrzeit zu trotzen und stattdessen meinem eigenen Rhythmus zu folgen?

Was wäre wenn …

Hätte ich einen eigenen richtigen Laden, könnte ich mit jeder Zeitumstellung die Öffnungszeiten ändern. Wäre das so schlimm? Ich würde meinen Biorhythmus dann noch konsequenter nach außen spiegeln. Es würde sichtbar werden, wie widersprüchlich die Zeitumstellungen für mich sind. Wie wenig sie meinem Körper, meiner Produktivität nutzen und mich eher auslaugen als dass sie mir helfen.

Aber was wäre, wenn ich meinen Biorhythmus links liegen lasse und mich nur an die Uhrzeit halte? 365 Tage im Jahr. Mindestens in einer Hälfte des Jahres würde ich dann gegen meinen Rhythmus leben. Quäle mich durch hochkonzentrierte Arbeit, obwohl mein Körper eigentlich absolute Ruhe braucht. Lasse mich ausbremsen, weil Shopping Queen in meiner aktiven Phase läuft. Das ständige gegen meinen Rhythmus arbeiten laugt mich aus. Raubt mir Energie. Gerade für uns kreative Menschen, die wir im Kern alle sind, ist das eine extreme Herausforderung. Wie viel Potential geht dabei verloren? Wie viel mehr könnten wir schaffen, wenn wir alle nach unseren eigenen Biorhythmen leben und arbeiten würden?

Welche Auswirkungen hat die Zeitumstellung auf euren Biorhythmus?

Ich werde mich den Winter über weiter beobachten und spätestens zur nächsten Zeitumstellung berichten, wie es mir ergangen ist. In der Zwischenzeit könnt ihr mir gerne von euren Erfahrungen berichten. Zu welcher Tageszeit seid ihr am produktivsten? Oder habt ihr sogar Tipps, wie ihr über die Zeitumstellungen hinweg bei eurem ganz eigenen Rhythmus bleibt und euch nicht vom Außen irritieren lasst? Dann ab damit in die Kommentare. Ich bin gespannt, ob ich den ein oder anderen Tipp für mich mitnehmen kann.

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