Aktualisiert am 5. August 2022
Sie sagen, du musst dich nicht entscheiden, wenn du ein Scanner bist. Sie sagen, fang einfach an. Aber wie soll das gehen? Mit 100000 Ideen im Kopf habe ich gar nicht die Zeit, alle umzusetzen. Noch dazu will ich gar nicht alle Ideen selbst von Anfang bis Ende umsetzen. Oftmals reicht es mir, eine Idee auf dem Papier zu entwickeln. Dann ist sie raus aus meinem Kopf, blockiert mich nicht mehr und macht Platz für Neues. Doch woher weiß ich, welche Idee für den Moment nur raus will und welche im Anschluss mehr Aufmerksamkeit benötigt? Ich muss mich also doch entscheiden. Aber wie?
Ideen mit dem Verstand sortieren?
In diesem Fall ist zu analysieren, welche Idee den größten Profit bringt. Hinter welcher verstecken sich die meisten zahlenden Kunden. Welche kann ich mit meinen Fähigkeiten sowie wenig Aufwand und geringen Investitionen umsetzen. Zahlen, Daten, Fakten. Ob ich nach der Analyse mit der Entscheidung zufrieden bin, steht in den Sternen. Was, wenn ich mich falsch entschieden habe? Wenn die Idee ihren ersten Reiz verloren hat? Quäle ich mich dann trotzdem bis zum Ende durch?
Stattdessen Ideen nach Gefühl auswählen?
Mit welcher Idee fühle ich mich gut? Ganz aus dem Bauch heraus. Welche Idee fühlt sich für den Moment richtig an? Zu welcher zieht es mich hin? Wenn ich mich auf genau diese konzentriere, kann doch nur etwas Gutes rauskommen, oder? Die Energie fließt. Die Aufgabe erledigt sich quasi von alleine. Das Wort Arbeit kommt mir gar nicht in den Sinn, weil es einfach Spaß macht. Die Kunden werden dann schon von ganz alleine kommen, oder?
Verstand vs. Gefühl: Wie habe ich mich bisher entschieden?
Jedes Vorgehen für sich scheint unvollständig zu sein. Das eine kommt ohne das andere schlecht aus. Es muss wohl eine Mischung her. Lasst uns einen Blick auf die letzten Monate zurück werfen. Auf welcher Basis habe ich mich für meine Ideen entschieden?
Turbulent ging es zu. Die Wohnungszelte waren in Süddeutschland zum Jahreswechsel abgebrochen und im Norden Deutschlands aufgestellt, während die Arbeitszelte noch im Süden standen – wenn auch mit norddeutschem Homeoffice. Eine gleichwertige Arbeit im Norden sollte (oder wollte) sich nicht finden lassen. Es flossen viele Tränen. Der Verstand bremste das Gefühl immer wieder aus. Du kannst einen sicheren Job nicht aufgeben, ohne einen neuen gefunden zu haben. Doch schlussendlich nutzte ich einen starken Moment und entschied mich für die Kündigung des sicheren Jobs als Softwareentwicklerin – weil es sich gut anfühlte.
Nun durfte der Verstand auf Hochtouren arbeiten. Die Entscheidung war getroffen und somit die nächsten Schritte eindeutig und einfach abzuarbeiten. Es folgte ein Corona-Abschied von dreizehn Jahren Arbeit und das Ankommen in der Arbeitslosigkeit.
Der Gedankenkobold
Parallel gab es so einige Inputs von außen. Die Idee der Selbstständigkeit lag schon eine Weile in der Luft. Doch gleichzeitig stellte mir der Gedankenkobold Hürden über Hürden in den Weg. Du bist zu schüchtern. Die Ideen bringen kein Geld. Du kannst alles nur ein bisschen, nichts so richtig. Du musst erst sichtbar werden.
Andererseits lenkte er meinen Blick auch auf ganz tolle Frauen, die scheinbar einfach ihr Ding machen und mir zeigen, wie es gehen kann. Da waren:
- Anke Ernst mit ihrem Schreib-Code,
- Julia Mack mit ihrem #Machermind Beta Kurs,
- Marlis Schorcht mit ihrem „Stressfrei sichtbar“-Bootcamp und ihrem Content-Effekt-Kurs,
- Janneke Duijnmaijer mit ihrem Blog Summit,
- Judith Peters mit ihrem Rapid Blog Flow.
Bei jeder konnte ich mein Wissen um einiges erweitern:
- bei Anke: Freewriting, um die erste Idee schnell herunter zu tippen.
- bei Julia: Wie möchtest du dich am Ende des Tages fühlen? Die Identität – wer bin ich?
- bei Marlis: Es darf leicht sein. Verwirrte Köpfe (ver-)kaufen nicht.
- bei Janneke: Die Basics des Bloggens.
- bei Judith: Ich darf das bloggen, worauf ich Lust habe.
Und ganz nebenbei lernte ich auch mich besser kennen. Es ist gut, dass ich 100000 Ideen habe. Ich darf alle Ideen, die sich gut anfühlen, in Angriff nehmen. Ich muss nicht jede Idee zu Geld machen. Ich darf mir Zeit für mich nehmen, wenn ich sie brauche – und aktuell brauche ich davon scheinbar etwas mehr. Das bedeutet aber auch, dass es mit Blick auf mein Business langsamer vorwärts geht als anfangs gehofft – aber auch das ist gut so, denn alles braucht seine Zeit.
Verstand vs. Gefühl: Wie finde ich die eine Business-Idee?
Ich folge vermehrt dem Gefühl, um mit Leichtigkeit ins Handeln zu kommen. Um den Ideen ihren Freiraum zu geben. Um den Kopf frei zu bekommen. Die 100000 Ideen, die nun vor mir liegen, kann ich mit Hilfe des Verstandes sortieren. Ihnen eine Struktur geben. Zusammen bringen, was zusammen gehört. Über die Zeit wird so ein riesiges Netz entstehen, in dem jede noch so scheinbar unbedeutende Idee ihren Platz finden wird.
Die erste Herausforderung, um hieraus mein Business wachsen zu lassen, ist die Sichtbarkeit: Mir erlauben, die Ideen zu Papier zu bringen, und sie mit anderen zu teilen. Starten wir also gemeinsam das große scheinbar unbedeutende Business-Abenteuer.
Eine Antwort auf „Wie finde ich zwischen 100000 Ideen die eine Business-Idee?“