Löwenzahn-Marmelade selbst gemacht

Löwenzahn. Bis in den Vormittag hinein hält er seine Blüten auf meiner Dachterrasse fest geschlossen. Ruht sich aus. Sammelt alle Kräfte. Erst wenn die Sonne hinterm Hausdach hervorlugt, zeigt er sich leuchtend gelb. Dann strahlt er mich an. Als ob er mir sagen möchte: „Schau her! Hier bin ich!“

Löwenzahn früher und heute

Dem Oldschool-Gärtner ist der Löwenzahn ein übler Weggefährte. Entdeckt er ihn in seinem golfplatz-ähnlichem Rasen, wird die Pflanze schnell zum Unkraut deklassiert und samt Wurzel beseitigt. Denn hat sie sich erstmal in eine Pusteblume verwandelt, steht der Verdrängung des Rasens nichts mehr im Wege. Die Ordnung dahin.

Zum Glück ändern sich die Zeiten. Und somit auch der Ruf des Löwenzahns. Wurde er von älteren Generationen höchstens den Kaninchen zum Fraß vorgeworfen, findet er heutzutage immer öfter den Weg auf unsere Teller. Ob als Blatt im Salat oder Blüte in der Marmelade. Alles ist möglich. Warum also nicht selbst ausprobieren?

Ein Löwenzahn-Rezept finden

Zwei Pflanzen. Viele Blüten. Da muss man doch etwas draus machen können. Schnell gegoogelt. Schnell aussortiert, weil zu langwierig oder zu viele Blüten bzw. zu wenige auf meiner Dachterrasse. Gefunden habe ich eine Orangen-Löwenzahn-Marmelade. Wenige Zutaten. Einfach in der Umsetzung. Keine langen Wartezeiten.

Die Orange ist schnell filetiert, die Blüten gepflückt. Doch was ist das? Statt benötigter 25 g konnte ich von meiner Dachterrasse nur 12 g ernten. Knapp die Hälfte. Ob die Marmelade so noch ihren Namen verdient? Probieren wir es einfach aus.

Löwenzahn-Marmelade kochen

Blütenblätter abzupfen und zur Orange geben. Ein wenig Zitrone dazu. Wasser aufgießen. Alles zum Kochen bringen und zehn Minuten köcheln lassen. So weit so gut. Das Wasser färbt sich gelb. Scheint alles richtig zu sein. Nun fein pürieren. Probieren. Ihh, ganz schön bitter. Kommt das vom Löwenzahn? Oder von der Orange? zum Glück kommt noch eine ganze Menge Zucker dazu, sonst wäre es die reinste Lebensmittelverschwendung.

Sud aus filetierten Orangen und Löwenzahnblüten

Zusammen mit dem Gelierzucker noch einmal aufkochen und weitere vier Minuten köcheln lassen. Jetzt darf die Gelierprobe nicht fehlen. Nicht, dass mir die Marmelade später vom Brot tropft. Also ein kleiner Klecks auf eine Untertasse, pusten, gucken, probieren. Schmeckt bedeutend besser als ohne Zucker. Aber vielleicht ist sie noch ein wenig zu flüssig. Mit einer zweiten Gelierprobe schinde ich ein wenig Zeit. Nun muss es aber gut sein. Ab ins Glas mit der Marmelade – und warten bis sie kalt ist.

Orangen-Löwenzahn-Marmelade im Glas

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